Marte Meo: Komm in deine Kraft.

Marte Meo ("in die eigene Kraft kommen"): Eine praktische Methode, mit der Eltern erfolgreich darin angeleitet werden, ihren Kindern in ihrer ganz individuellen Entwicklung hilfreich zur Seite zu stehen.

Expertenwissen für Alle

Marte Meo ist praktisch, detailliert und für Jedermann und Jederfrau umsetzbar.

Erziehungs- und Entwicklungsberatung ist dann erfolgreich, wenn das Expertenwissen in den Köpfen von Eltern ankommt. Maria Aarts, niederländische Sozialpädagogin und Begründerin der Marte Meo Methode entwickelte Marte Meo daher speziell dafür, wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse für jede*n verständlich weiterzugeben.

Der Mensch hat in sich eine eigene Goldmine

...sagt Marte Meo Gründerin Maria Aarts. Sie meint damit die individuellen Potenziale, Interessen und Talente, die jeder Mensch in sich trägt und die durch Marte Meo entdeckt und gefördert werden. Mit Marte Meo Elementen können die Entwicklungspotenziale unterstützt werden. Hierbei nutzten wir die Kraft der Bilder.

Wir machen uns gemeinsam auf die Suche

In kurzen Videosequenzen werden spontane Initiativen Ihres Kindes deutlich. In diesen Initiativen nimmt der in ihrem Kind schlummernde Schatz Gestalt an, und Momente besonders gelungener Interaktion mit Ihnen können herausgearbeitet und weiterentwickelt werden.

Wichtige Elemente des Marte Meo

Begründerin Maria Aarts hat verschiedene Elemente herausgearbeitet, die für die positive Entwicklung eines jeden Menschen entscheidend sind. Das vielleicht Wichtigste von ihnen: Kontakt.

I. Am Anfang ist Kontakt.

Hier gibt es viel Unsicherheit bei Erwachsenen. Wir verstellen uns, weil wir es gut meinen und in Kontakt kommen wollen. Das gelingt nicht immer.

Mit der Marte Meo Methode gelingt es Ihnen, mit Ihren Kindern (wieder) positiv in Kontakt zu treten, Verbindung herzustellen und Wachstum zu fördern. Wenn wir mit Respekt und Wertschätzung in den Kontakt gehen, auf Augenhöhe bleiben und keinen großen Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen machen, erleben wir schöne neue Erfahrungen im Umgang mit Kindern.

II. Folgen

"Folgen" ist eines der Hauptelemente in der Marte Meo Methode.

Obwohl es eigentlich einfach ist, kommt es uns erst einmal fremd vor. Wir sind es gewohnt, in einer freien Spielsituation den Kindern Vorschläge - also unsere Spielideen - mitzuteilen oder mitzuspielen und zu interpretieren. Folgen ist eine neue Form der Spielbegleitung.

Wir sitzen bei den Kindern und folgen ihren Spielideen, indem wir aufmerksam zuschauen und benennen, was wir sehen.

→ Ich folge der Initiative des Kindes und benenne, was ich sehe: "Ahh, du hängst dich an die Schaukel."

→ Ich benenne, was ich selber tue: "Ich schaue dir mal zu."

→ Ich schenke ein freundliches Gesicht.

Durch das Benennen der Initiative des Kindes wird dem Kind bewusst, was es gerade für eine Idee hatte. Durch dieses Bewusst-Machen kommen die Kinder in einen Spielfluss von Idee zu Idee. Wenn wir unsere Ideen hineingeben, können die Kinder nicht in ihre eigene Kraft, in ihre Kreativität kommen. Sie werden in ihrem Entwicklungstempo unterbrochen.

Folgen wir unseren Kindern, können wir Anschluss finden an die innere Welt unserer Kinder.

III. Positiv Leiten

"Positiv Leiten" nutzen wir, wenn wir möchten, dass ein Kind etwas tun soll.

Dazu braucht es Beziehung und Verbindung zum Kind. Eine Verbindung bekomme ich durch den Kontakt zum Kind: "Erst der Kontakt - dann die Arbeit". Sie kennen es schließlich von sich selbst: Man braucht eine Beziehung zu dem Menschen, dem man folgen soll, und derjenige, der mir Wertschätzung und Liebe entgegenbringt, folge ich lieber. Ist doch klar, oder?

Wenn wir jetzt also einen Kontakt und eine Verbindung haben, machen wir den Anfang und sagen ganz konkret, was das Kind tun kann. Leitung bedeutet schließlich auch, vorhersehbar zu sein. Wenn es also ins Bett geht, gegessen oder aufgeräumt wird, bei Hausaufgaben oder beim Anziehen:

→ Wir kündigen an, worum es geht und begleiten, solange es dauert: "Du kannst jetzt deine Hände waschen."

→ Benennen, was das Kind tun kann: "Mit der Seife kannst du deine Hände einreiben."

→ Benennen, was ich tue "Schau mal, so!"

→ altersgemäß kleinschrittig begleiten

→ gemeinsam freuen und ein klares Ende mit Abschlussignal finden "Jetzt können wir zum Essen gehen."

IV. Aufmerksam Warten

Wenn wir Kinder ansprechen und auf eine Reaktion warten, sind wir meistens viel zu schnell.

Das kindliche Gehirn braucht einfach ein paar Sekunden, bis es die Wörter verstanden hat, dann nochmal ein paar Sekunden, bis es reagieren kann. Zählen Sie doch erst einmal bis fünf. Sie werden erstaunt sein, dass dann auch wieder eine Reaktion von den Kindern kommt.

Warten erscheint uns oft als überflüssig oder sogar als falsch. Aber wir sind mit unseren Forderungen oft viel zu schnell. Kinder zeigen dann nicht mehr die Bereitschaft zur Kooperation. Hier braucht es ein neues Verständnis, dass wir warten dürfen.

Wir warten aufmerksam auf eine erste Reaktion, wir warten darauf, was eigentlich gerade passiert. Wenn es uns gelingt, einen Moment Zeit zu geben, kooperieren Kinder wieder.

V. Verbinden

Kinder brauchen Kinder. Sie lernen viel voneinander.

Kinder, die mit anderen Kindern gut in Kontakt kommen, können in Spielsituationen interaktiv werden. Sie lernen spielerisch, sie teilen Freude und Spielideen, sie wachsen aneinander. Kinder entwickeln so ein eigenes Selbstbild und können sich abgrenzen oder verbinden. Sie lernen ihre eigenen Grenzen kennen und die von anderen Menschen.

Wenn Kinder noch nicht gelernt haben, wie sie gut in Kontakt mit anderen Kindern kommen können, brauchen sie Unterstützung. Hier hilft das Marte Meo Element Verbinden den Erwachsenen, Kinder mit anderen Kindern in einen sicheren Kontakt zu bringen.

→ Wir können die Kinder verbinden, indem wir ihre Initiativen groß machen:"Jakob, du hast etwas eingepflanzt."

→ Dann werden andere Kinder auf Jakob aufmerksam.